Die Rhön - UNESCO Biosphärenreservat
Unsere vielseitige Mittelgebirgslandschaft erweckt bei vielen Besuchern den Eindruck, dass die Rhön mit ihrem abwechslungsreichen Landschaftsbild urwüchsig und vollkommen natürlich sei.
Doch das Gegenteil ist der Fall. Denn der jetzige Artenreichtum in der Tier- und Pflanzenwelt wurde erst durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung gestaltet, denn ohne diese wäre die Rhön heute vermutlich vollkommen mit Wald bedeckt. Die Erhaltung dieser einzigartigen Kulturlandschaft, die im bayerischen Teil eine Größe von ungefähr 130.000 ha hat, ist das oberste Ziel im UNESCO Biosphärenreservat Rhön.
UNESCO Biosphärenreservate sind Modellregionen, in denen der Gedanke "Schutz durch Nutzung" umgesetzt wird. Leben und Wirtschaften im Einklang mit der Natur ist möglich und soll hier vorgemacht werden. Übersetzt heißt Biosphärenreservat: Lebensraum bewahren.
Dazu zählen insbesondere:
- der Schutz wertvoller Landschaftsteile als Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten,
- die Entwicklung ressourcenschonender Landnutzungsformen und
- die Entwicklung, Anwendung und Förderung umweltverträglicher Wirtschaftsweisen in Handwerk und Gewerbe.
In einem dafür erarbeiteten Rahmenkonzept für Schutz, Pflege und Entwicklung der Landschaftsräume hat man die Ziele und Maßnahmen drei Zonen zugeordnet:
- Kernzone mit unbeeinflussten Naturzustand
- Pflegezone
- Pflegezone A mit besonders empfindlichen Teilen der Rhöner Kulturlandschaft
- Pflegezone B mit der typischen Kulturlandschaft
- Entwicklungszone, bei der sich die Nutzungsintensität an der Standorteignung orientiert